Karl Hofer (Karlsruhe 1878 – 1955 Berlin)
Karl Hofer wurde 1878 in Karlsruhe geboren, wo er an der Karlsruher Akademie Kunst studierte. Zu seinen Lehrern gehörten Hans Thoma und Leopold von Kalckreuth. Im Jahr 1903 heiratete Hofer
Mathilde Scheinberger. Im selben Jahr zog das Paar, gefördert durch den Schweizer Kunst-Mäzen Theodor Reinhart für fünf Jahre nach Rom. Wie Arnold Böcklin, Feuerbach und Hans von Marées studierte
Hofer in einer Art zweiten Generation der Deutschrömer die italienische Renaissance, die seine Kunst beeinflusste. Von 1908 bis 1913 lebte er mit seiner Frau in Paris. In Malsprache und
Farbigkeit zeigen sich Einflüsse der französischen Malerei der Zeit in seinen Werken. Nach zwei Indien-Reisen kehrt Karl Hofer 1913 nach Deutschland zurück, wo er in Berlin lebt und arbeitet. Er
schließt sich der „Freien Secession“ an und stellt in deren erste rAusstellung 1914 aus. Seine Maler-Kollegen sind Heckel, Kirchner, Pechstein und Schmidt-Rottluff. Der Erste Weltkrieg beginnt.
Während eines Frankreich-Aufenthaltes mit seiner Frau wird Karl Hofer als Kriegsgefangener 1914 verhaftet. 1917 kann Theodor Reinhart seine Entlassung in die Schweiz bewerkstelligen, von wo aus
er 1919 nach Berlin zurückkehrt. Er stellt bei Paul Cassirer aus und seit 1920 lehrt er an der Hochschule für bildende Künste, 1923 wird er Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Hofers
Schaffensphase der 1920er Jahre, seine expressiven Werke, bringen ihm die Teilnahme an wichtigen Ausstellungen und Erfolg als freischaffender Künstler.
1933 positioniert sich Karl Hofer deutlich gegen den Nationalsozialismus. Daraufhin wird er 1934 aus dem Lehrberuf entlassen, 1937 werden seine Werke als entartet diffamiert, 1938 folgt der
Ausschluss aus der Preußischen Akademie der Künste. Der Krieg greift drastisch in Karl Hofers Leben ein. 1938 lässt er sich von seiner Frau scheiden – mit der katastrophalen Folge, dass diese in
Auschwitz 1942 ermordet wird. Karl Hofer heiratet Elisabeth Schmidt, die er bereits in den 1920er Jahren als Model kennengelernt hatte. Durch Bombenangriffe verliert Hofer viele seiner Werke,
sein Atelier und seine Wohnung werden getroffen. Sein Sohn wird 1947 ermordet. Nach Kriegsende wird Hofer 1945 Direktor der Hochschule der bildenden Künste in Berlin und Mitherausgeber der
Zeitschrift „Bildende Kunst“. Innerhalb der die Kunstwelt spaltenden Nachkriegsdebatte im Ringen um einen Neubeginn der Kunst spricht sich Hofer für das Dogma der Abstraktion aus. Seine Kunst
zeigt ein breites Stilspektrum bleibt aber dem Figurativen verbunden. 1955 stirbt Karl Hofer an einem Schlaganfall.
Vgl. Lit.: Thieme / Becker, Bd. 17, S. 239f; Hüneke Andreas, Karl Hofer und der Nationalsozialismus, in: Ruppert Wolfgang (Hg.), Künstler im Nationalsozialismus, Köln 2015, S. 167-175; Karl Hofer
– Wikipedia-Beitrag
AKTUELL:
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